Havariertes Passagierschiff am Main-Donau Kanal

Die Überführungsfahrt der 12.6 Millionen Euro teuren MS Gracioso endete am 26.02.2004 an der Schleuse Leerstetten am Main-Donau-Kanal. Ein eingedrücktes Bugfenster auf der Steuerbordseite zwang die 130 Meter lange und 1500 Tonnen schwere Gracioso auf den 4.5 Meter tiefen Grund des Kanals.

Da das Passagierschiff für den Main-Donau Kanal überdimensioniert war mußte die Gracioso Wasser in die Ballasttanks aufnehmen um einen größeren Tiefgang zu erreichen. Das war die Voraussetzung um die Brücken sowie die Schleusen am MD-Kanal passieren zu können was aber die folge hatte das die Bullaugen des Unterdecks unter den Wasserspiegel sanken. Für solch eine Belastung bis zu einem bestimmten Druck waren diese Bullaugen auch zugelassen. Nach Angabe der Wasserschutzpolizei Nürnberg hatte jedoch ein Stück Treibholz das bei einem Anlegemanöver zwischen der Kaimauer und dem Bullauge geriet den Bruch der Scheibe verursacht.


Der THW Ortsverband Fürth wurde am 26.02.2004 um 7:30Uhr von der Wasserschutzpolizei Nürnberg angefordert um im Rahmen eines Erstangriffes das Leck geschlagene Schiff leer zu pumpen. Dazu wurde die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen des OV-Erlangen sofort nachalarmiert. Beim eintreffen an der Einsatzstelle versuchten bereits Taucher der Wasser- und Schifffahrtsamtes und der BF-Nürnberg das Bullauge abzudichten. Nach Absprache mit den Kräften vor Ort brachten die Helfer die Pumpen in Stellung und begannen mit dem abpumpen.
Während die Pumpen in Betrieb gingen wurde die Ölsperre des THW OV-Hilpoltstein nachalarmiert um weitere Umweltschäden zu verhindern. Die Schifffahrt war zu der Zeit komplett gesperrt.

Im lauf des Tages kamen noch die Ortsverbände Roth, und Paffenhofen hinzu. Gemeinsam konnte mit einer Pumpenleistung von über 30 Kubikmeter das Schiff wieder angehoben werden.

Der Einsatz konnte für die Helfer des OV-Fürth am späten Nachmittag des 27.02. beendet werden. Beteiligt waren dabei 29 Helfer in vier Schichten. [lw]


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