Bad Neuenahr-Ahrweiler,

Vielfältige Einsatzoptionen im Katastrophengebiet

Wie die meisten Ortsverbände des Technischen Hilfswerks (THW) ist auch das THW Fürth aktuell in Westdeutschland im Einsatz. Und auch wenn die Fachgruppen noch zu Hause stehen – viele Einsatzoptionen gibt es trotzdem.

Unser Baufachberater prüft die Statik beschädigter Gebäude.

Die extreme Hochwassersituation in NRW und Rheinland-Pfalz wird in Deutschland noch lange eine Rolle spielen. Seit dem Sturmtief „Bernd“ vom 14. Juli sind unzählige Menschen vor Ort, um gegen die verheerenden Folgen anzukämpfen. Auch das THW befindet sich seitdem im Dauereinsatz.

Der Ortsverband Fürth ist seit dem 25. Juli mit verschiedensten Einsatzkräften vor Ort. Mit zwei Zugtrupps, einer Bergungsgruppe, einem Baufachberater und einer Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit unterstützten die Fürther Helferinnen und Helfer im Katastrophengebiet.

Am Montag, dem 25. Juli, fuhr ein Fürther Zugtrupp frühmorgens Richtung Altenahr ab, um dort den bisher eingesetzten Zugtrupp abzulösen. Damit wurde die Leitung von sieben Einheiten übernommen, bestehend aus Bergungsgruppen und den Fachgruppen Räumen sowie Notversorgung und Notinstandsetzung. Zu deren Hauptaufgaben gehörten das Abstützen und Beräumen von Häusern, aus welchen teilweise bis zu 50 cm hohe Schlammmassen entfernt werden mussten. Ab Mittwoch erhielt der Zugtrupp zusätzlich die Aufgabe der Untereinsatzabschnittsleitung (UEAL) und übernahm somit die Führung von drei Unteruntereinsatzabschnitten in Altenahr, Altenburg und Kreuzberg. Samstag konnte die UEAL wiederum an einen zusammengestellten Zugtrupp der Ortsverbände Schwabach, Feuchtwangen und Neustadt an der Aisch übergeben werden – für die Fürther ging es dafür nach Hause.

Ebenfalls am 25. Juli ging es für unsere Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit nach Nordrhein-Westfahlen. Statt direkt an einer Einsatzstelle war sie in der THW-Leitung in Bonn im Einsatz. Von der „Hauptzentrale“ des THW aus konnte sie bis zum 1. August die Hauptamtlichen bei der internen- und externen Berichterstattung zu diesem Großeinsatz unterstützen.

Währenddessen übernahm unser Baufachberater andere Aufgaben. Dieser wurde, gemeinsam mit einem Kraftfahrer, am 30. Juli nach Nordrhein-Westfahlen verständigt. Vom „Kompetenzzentrum Bau“ in Bad Münstereifel ging es zu verschiedenen, potentiell einsturzgefährdeten Gebäuden, um diese zu begutachten. Tags darauf ging es weiter nach Bad Neuenahr-Ahrweiler, wo noch viel zu tun war. Auch dort wurden Gebäude und deren Abstützarbeiten begutachtet. Mit seiner Expertise konnte er nicht nur den UEALen, sondern auch geschädigten Anwohnern beratend zur Seite stehen. Am 2. August kamen beide Helfer wieder wohlbehalten in Fürth an.

Der zweite Fürther Zugtrupp machte sich am 1. August frühmorgens Richtung Bad Neuenahr-Ahrweiler auf. Gemeinsam mit THW HelferInnen aus Neustadt a. d. Aisch, Baiersdorf und Markt Schwaben rückten sie nach Rheinland-Pfalz aus, wo sie andere THW-Kräfte aus dem Einsatz herauslösten. Der Zugtrupp übernahm vor Ort eine UEAL mit rund 30 bis 40 unterstellten Einsatzkräften. Einsatzschwerpunkte hier waren das Auspumpen von öffentlichen Gebäuden, das Beräumen von Straßen und Wegen, das Beräumen von Sperrgut und Schlamm sowie die bürgernahe Arbeit, um das Lagebild zu schärfen und weitere Einsatzstellen identifizieren zu können. Nach sechs Tagen konnten die Fürther die UEAL an einen nachfolgenden Zugtrupp übergeben und kehrten wohlauf zurück in die Heimat.

Aktuell vor Ort ist seit dem 6. August eine Bergungsgruppe mit 7 Helfern. Dabei nehmen sie vielfältige Aufgaben wahr. So spannten sie am ersten Einsatztag ein Stahlseil mithilfe einer Dreibockkonstruktion über die Ahr, um die Infrastruktur für die Telekommunikation zu verbessern. Weitere Aufgaben ergeben sich aufgrund der dynamischen Lage von Tag zu Tag. Ein Helfer unserer Fachgruppe Räumen unterstützt in einer gemeinsamen Gruppe mit dem THW Erlangen die Räumarbeiten mit Kipper und Radlader.

Für die Helferinnen und Helfer des THW wird dieser Großeinsatz noch lange dauern. Während akute Rettungs-, und Bergungsarbeiten inzwischen abgeschlossen sind, geht es nun vorrangig um die Instandsetzung der Infrastruktur in den betroffenen Gebieten. Auch geht die Planung bereits Richtung Winter: Einige Betroffene werden bis dahin nicht in ihr Zuhause zurückkehren können. Für sie müssen Not- und Zwischenunterkünfte eingerichtet werden, die der Witterung standhalten.

Bilder: Michael Hielscher, Michael Götz, Heiko Maier


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