Im ehemaligen Kasernengelände in Atzenhof entstand für eine Woche eine bunte Zeltstadt des THW. Höhepunkt der Veranstaltung war der 10. Landeswettkampf der THW-Jugend Bayern am Sonntag, den 27. Juli 2003 direkt am Lagergelände.
Die Teilnehmer erwartete ein attraktives und abwechslungsreiches Freizeitprogramm. Neben einer Lagerolympiade und verschiedenen Sportturnieren im Lager selber konnten die Junghelfer auch Unternehmen oder Organisationen im Umkreis besuchen.
Die Jugendgruppe des OV-Fürth hatte hier ein einmaliges Ferienprogramm zusammengestellt.
Zum 10. Landesjugendwettkampf waren am 27. Juli 2003 zahlreiche Gäste anwesend. Die Siegermannschaften aus den 7 Bezirken mussten ihr können unter Beweis stellen und unter den fachkundigen Blicken der Schiedsrichter verschiedene Aufgaben angefangen vom Umgang mit der Schmutzwasserpumpe über die Erste Hilfe und Rettung von Verletzten bis hin zu zwei Geschicklichkeitsaufgaben möglichst fehlerfrei lösen. Die Teilnehmer am Wettkampf waren die Jugendgruppen Hilpoltstein (Mittelfranken), Landshut (Niederbayern), Lohr am Main (Unterfranken), München-West (Oberbayern), Schwabmünchen (Schwaben), Selb (Oberfranken) und Sulzbach-Rosenberg (Oberpfalz).
Die Sieger des 10. Landeswettkampfes, die Jugendgruppe aus Lohr am Main, wurde dann vom Parlamentarischen Staatssekretär des Bundesministerium des Innern, Fritz Rudolf Körper, ausgezeichnet.
Acht bayerischen Jugendgruppen übergab Körper zuvor die Schlüssel für neue Jugend-Mannschaftswagen. Bundesweit werden derzeit alle Jugendgruppen mit den Fahrzeugen ausgestattet, um so die Mobilität der THW-Jugend zu fördern.
Vorbereitung des Landesjugendlager aus der Sicht des Ortsbeauftragten von Fürth
Anfang Februar kam der „Hilferuf“ des Landesjugendleiters A. Stark zur Ausrichtung des Landesjugendlagers im Juli/ August 2003. Kurze Abstimmung mit den Führungskräften des OV und schon konnten wir zusagen.
Kurz danach gingen dann auch schon die Vorbereitungen los. Den Oberbürgermeister einbinden, den richtigen Platz suchen, die Zweifler überzeugen dass es in Fürth stattfinden soll, usw.
Der Platz war dann auch schnell gefunden, problemlos, da Bundesgelände oder Gelände der Stadt Fürth. Nach eingehenden Nachforschungen mussten wir feststellen, stimmt nicht, der Platz gehört dem angrenzenden Golfclub. Also - Verhandlungen dort aufnehmen, ob der Platz durch uns genutzt werden kann.
Von allen Seiten wurde uns volle Unterstützung zugesagt, Erfahrung im Ausrichten solcher Lager ist ausreichend vorhanden. Die Praxis zeigte nach kurzer Zeit diese Fehleinschätzung.
Dann kommen die ersten Checklisten auf den Tisch. Organisation Sanitätsdienst, Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, Freizeitmöglichkeiten, Gottesdienstgestaltung, Unterbringung Küchenteam, Kühlcontainer, Feldkochherde, Biertischgarnituren, Waschmaschine, Medienraum, Drehleiter für Pressearbeit, Getränke bestellen, Industriekopierer beschaffen, Nutzung der Mehrzweckhalle, Infrastruktur aufbauen und genehmigen lassen, ISDN-Anschlüsse beantragen, Parkplatzregelungen treffen und Hinweisschilder zum Lagergelände anbringen, Lagerfeuer genehmigen lassen, Feuerholz besorgen, Anträge auf Baustrom stellen, Lagerdisco organisieren, usw.
Zwischenzeitlich auch noch Adressen liefern zur Einladung der Ehrengäste zum Landeswettkampf. Genehmigungsverfahren einholen beim Ordnungsamt, Liegenschaftsamt, Schulamt, Tiefbauamt, Sportamt, Infra Fürth und Flughafen Nürnberg.
Bei all den Aufgaben hätten wir fast vergessen, Helfer brauchen wir ja auch noch. Vorhandenen Dienstplan außer Kraft setzen, Dienst jeden Abend ab 17Uhr, Verfügbarkeitsliste erstellen, Urlaub wird nur noch in dringenden Fällen gewährt.
Die erste Euphorie ist vorüber, dass „muss“ breitet sich aus, die Helfer werden müde, aber sie halten durch. Viele nehmen ihren Jahresurlaub um den ganzen Tag zur Verfügung zu stehen.
Jetzt beginnt der Kleinkram. Da fehlt eine Genehmigung, dort eine Unterschrift, die Sanitärcontainer werden durch die Firma falsch aufgestellt, der THW-Kran muss her, wir brauchen Kabelbinder, die Zeltparzellen müssen eingezeichnet werden. Der Ortsbeauftragte geht mit gutem Beispiel voran, zeichnet am Abend mit dem Streuwagen ein, umsonst, Regen hat in der Nacht alles weggespült. Am nächsten Abend alle noch einmal. Wir muntern uns gegenseitig auf, es muss weitergehen, das schaffen wir, der 26.07.03 kommt immer näher. Wir haben es geschafft, die ersten Jugendgruppen kommen an. Wir atmen durch, die Woche schaffen wir auch noch.
Wir haben sie nicht gezählt, die vielen Stunden der Vorbereitung und Durchführung. Sie waren es Wert für unsere THW-Jugend. Die Jugendlichen haben es uns gedankt durch ihre positive Einstellung und ihr Verhalten während des gesamten Jugendlagers. Bei dieser Jugend muss es uns um die Zukunft des THW Bayern nicht bange sein.
Dank allen Helferinnen und Helfern des Ortsverbandes Fürth für ihr Engagement und ihre uneingeschränkte Bereitschaft. Einige besonders hervorzuheben würde der Sache nicht gerecht werden. Ihr habt alle euer Bestes gegeben. Ohne Euch wäre die Vorbereitung und Durchführung nicht möglich gewesen.
Ernst Nützel
Ortsbeauftragter