Die Fürther Chronik

Die Idee...
Im Sommer 1952 trafen sich auf Anregung des Landesbeauftragten Bretz die Gründungsmitglieder Daniel Übelacker, Mathias Höchhammer, Hans Lang, Hans Hahn, Ulrich Gendelmeyer, Franz Spahl, Karl Siebenkäs und Ernst Feist, um in Fürth einen Ortsverband des Technischen Hilfswerks zu gründen.

Die Anfänge...
Improvisation war Trumpf in der Unterkunft im Bunker auf der Schwand. Der Bund bezahlte die Grundausstattung der Helfer, darüber hinaus war materielle Hilfe nötig. Vor allem die Firmen der Mitbegründer - Schreinerei Feist, Elektrogeschäft Hahn, und Zimmerei Höchhammer - stifteten Werkzeug und Baumaterial und stellten Fahrzeuge zu Verfügung.

Die Fortentwicklung...
In diesen Jahren entwickelten die Fürther Helfer unter der Ausbildungsleitung von Martin Hufnagel einen unglaubliche Fertigkeit im Brückenbau. Mit Brückenbau allein war es aber nicht getan.
Alfred Bätz opferte seine Freizeit und besuchte Lehrgänge an den Bundes- und Landesschulen. Mit diesen erworbenen Kenntnissen baute er in Fürth den lehrplanmäßigen Ausbildungsbetrieb auf. Der Umzug in die damals neue Unterkunft an der Badstaße beendeten die Unzulänglichkeiten im "Schwand-Bunker".

Die ersten Fahrzeuge...
In den Jahren 1967 und 1968 erhielten die Fürther ihre Mannschafts- und Gerätewagen, die zum Teil - dank der hervorragenden Arbeit des Kraftfahrers und Gerätewartes Franz Schäble - bis Anfang 1990 in Fürth in Betrieb waren.

Führungswechsel im OV-Fürth...
1971 übernahm Richard Schelter im Ortsverband Fürth das Amt des Ortsbeauftragten. Unter seiner Leitung stieg die Zahl der Helfer rapide an, die Unterkunft an der Badstraße wurde bald zu klein. So trieb Richard Schelter die Bemühungen um eine neue Unterkunft voran.

Die neue Unterkunft...
Die ersten Gerüchte tauchten schon 1965 auf. Konkret wurde die Planung 1972. Zehn Jahre Planung scheinen für ein Objekt dieser Größe sehr viel. Und hört man noch, daß die Planung in der Hand staatlicher Stellen war, ist man mit Vorurteilen rasch zur Stelle. Fünf verschiedene Grundstücke standen im Gespräch. Nachdem sich aber alle Beteiligten einig waren, ging´s Schlag auf Schlag. Schon eine Woche später, am 6. Juli 1982 begannen die Bauarbeiten, die nur im Winter ruhten. Am 6. Mai 1983 feierte man dann Richtfest. Arthur Sperck, damaliger Leiter des Finanzbauamtes Nürnberg, verglich in seiner Richtfest-Ansprache das Erscheinungsbild mit einem bäuerlichen Einzelgehöft. Recht hat er! Die THW-Helfer werden sich wohlfühlen auf ihrer "Ranch". Im Jahr 1984 konnte der Ortsverband Fürth diese neue Unterkunft an der Mainstraße beziehen. Nach der Einweihung der Unterkunft trat Richard Schelter als Ortsbeauftragter aus persönlichen Gründen zurück. Eine der größten, schönsten und funktionellsten Unterkünfte in Bayern hat er mit geschaffen, dafür gilt ihm an dieser Stelle unser besonderer Dank.

Der Fortgang nach dem Führungswechsel...
Hervorragende Fachkenntnis, menschliche Wärme, Führungsqualitäten eines Richard Schelter fehlten den Helfern des Ortsverbandes Fürth fortan. Sein Rücktritt hinterließ zunächst Verunsicherung in der OV-Führung. Die beiden Ortsbeauftragten Georg Mahr und Helmut Rögner hatten im Wechsel in den nächsten Jahren schwer an der Bürde eines Richard Schelter zu tragen. Durch großes Engagement der beiden konnte jedoch diese Lücke geschlossen werden. Auch diesen beiden Ortsbeauftragten an dieser Stelle Dank für Ihre geleistete Arbeit.
 
Neuanfang im Jahr 1986...
Im Jahr 1986 übernimmt Ernst Nützel die Verantwortung im Ortsverband Fürth. Alte Zöpfe werden abgeschnitten, mit dem neuen Ortsbeauftragten beginnt auch eine neue Ära des Ortsverbandes. Viele junge Helfer des Ortsverbandes werden auf Grund ihres Berufsbildes und ihrer Fachkenntnisse in verantwortungsvolle Positionen eingesetzt, die Bereitschaftsführung wird aufgelöst,die alten Führungskräfte werden durch junge Helfer ersetzt.

Das THW-Neukonzept...
Mit dem Neukonzept im Jahr 1995 wird auch ein struktureller Neuanfang begonnen, die Fachgruppen werden speziell auf die einzelnen im Geschäftsführerbereich vorhanden Fachgruppen aufgeteilt. Die Ausstattung von Fahrzeug und Gerät wurde den neuen Aufgaben durch den Bund angepasst, die Helferinnen und Helfer haben sich auf die neuen Aufgaben und Möglichkeiten schnell eingestellt. Der Ortsverband ist Dank seiner engagierten Helferinnen und Helfer in der Folgezeit zu einem funktionellen schlagkräftigen Instrument geworden. Einsätze im In- und Ausland waren die logische Konsequenz aus dem vorhandenen Fachpersonal und der einsatzbezogenen Ausstattung.

Hoher Stellenwert...

Der Ortsverband Fürth hat sich über die Gebietsgrenzen hinaus durch stete Einsatzbereitschaft, durch Fachwissen und durch Fleiß einen hohen Stellenwert innerhalb des THW und der anderen Organisationen geschaffen. Durch die Übernahme vieler zusätzlicher Aufgaben außerhalb der normalen Ausbildungsstunden kann der Orts verband Fürth sich trotz der begrenzten Mittelzuweisung des Bundes stets neues Fahrzeug und Gerät anschaffen und wird somit immer leistungsstärker.

Die Jugendgruppe....
Anfängliche Schwierigkeiten bei der Aufstellung einer Jugendgruppe wurden durch die hervorragende Arbeit von Udo Rögner überwunden, zukunftsorientiert hat der Ortsverband Fürth derzeit eine Jugendgruppe mit über 50 Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 17 Jahren.

Stärken des OV-Fürth...
Der Ortsverband hat gerade durch die humanitäre Hilfe im Ausland stark an Bedeutung zugenommen. Der Erbebeneinsatz in Armenien, Kleider- und Hilfsgütertransporte durch Helfer des OV-Fürth in die GUS und nach Rumänien, Hilfe beim Oder-Hochwasser in Polen und Tschechien, schnelle Hilfe im Nachbarland Frankreich nach dem Sturm "Lothar", Hochwasserhilfe in Italien sollen hier nur als Beispiel dienen. Die Unterbringung von Übersiedlern aus der ehemaligen DDR in der Unterkunft Mainstraße zeugen von nötiger Flexibilität und den festen Willen zur Hilfe für die Menschen.

Die große THW-Familie...
Zusammengehörigkeitsgefühl, Wissen um die Aufgaben des THW, Helfen mit Technik, Herz und Verstand lassen uns mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Eine große "THW-Familie" ist entstanden, jeder trägt zum Gelingen seines Ortsverbands Fürth bei.

Wir können stolz sein, auf das, was wir gemeinsam geschaffen haben, werden uns aber mit dem Erreichten nicht zufrieden geben, sondern weiter gemeinsam diesen Ortsverband zu einem "Garanten" innerhalb der Bundesanstalt THW machen.

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