Nürnberg,

Ausbildungsdienst mit der Werkfeuerwehr Bahn

Mitte Juni stand für zwei Gruppen unserer technischen Züge eine ganz besondere Übung auf dem Programm: Am Nürnberger Rangierbahnhof konnten unsere Helfer:innen zusammen mit der Werkfeuerwehr der Deutschen Bahn verschiedene Einsatzszenarien üben, die im Bahnbetrieb vorkommen könnten.

Von einem Zugunglück über einen verunglückten Lokführer bis hin zum Chemieunfall galt es für das gemischte Team, ein breites Spektrum an Übungsaufgaben zu bewältigen, welche wir im Weiteren näher vorstellen möchten.

 

Wir möchten die Gelegenheit noch einmal nutzen, den Kameraden der Werkfeuerwehr der Deutschen Bahn, Standort Nürnberg sowie allen an der Planung beteiligten Helfer:innen für die Organisation dieser Veranstaltung ganz herzlich zu danken. Auf eine weiterhin allzeit gute Zusammenarbeit!

 

1. Chemieunfall

 

Beim Bewegen des Kesselwagens im Bereich des Rangierbahnhofs wurde festgestellt, dass aus diesem an mehreren Stellen größere Menge einer noch unbekannten Chemikalie auslaufen. Umgehend erfolgte die interne Alarmierung der WF Bahn, welche mit ihren Kräften unverzüglich zum Unglücksort ausrückte.

 

Bei Eintreffen der Kräfte konnte die Chemikalie als Chlorwasserstoffsäure identifiziert werden, welche hochgefährlich ist und insbesondere stark ätzende Eigenschaften aufweist. Aufgrund des Umfangs der Lage wurden über die Integrierte Leitstelle umgehend Kräfte des THW zur Einsatzstelle nachbeordert.

 

Gemeinsam erfolgte im Anschluss eine notdürftige Abdichtung der Leckstellen mittels spezieller Dichtmagnete. Parallel wurde von dem gemischten Team ein Dekontaminationsplatz aufgebaut, um die abdichtenden Kräfte fristgerecht aus ihrem Chemikalien-Schutzanzug zu “befreien”.

 

Das Szenario zeigte in besonderem Maße die enge Verzahnung der Einsatzgebiete beider Einheiten und konnte durch nahtlose Zusammenarbeit überzeugen.

 

2. Rettung von Lok

 

Aufgrund der hohen Temperaturen hat ein Lokführer während der Fahrt am Nürnberger Rangierbahnhof sein Bewusstsein verloren. Sein Rangierbegleiter stürzte, beim Versuch nach seinen Kollegen zu sehen, unglücklich. Nachdem die Werkfeuerwehr zeitgleich bei einem Gefahrguteinsatz gebunden war, wurden weitere Kräfte des THW Fürth an die Einsatzstelle beordert, um die beiden Verunglückten zu retten.

 

Aufgabe für die THW Helfer:innen war es, die Lokomotive mittels Hemmschuhen und Betriebsbremse zu sichern, die beiden Verunglückten zu versorgen und sie dann mittels einer schiefen Ebene zu retten und dem Rettungsdienst zu übergeben. Unterstützt wurden die THW-Kräfte dabei vom Notfallmanager der Deutschen Bahn, sowie einem dienstfreien Lokführer auf dessen Fahrzeugwissen die Einsatzkräfte zurückgreifen konnten.

 

Der Notfallmanager der Deutschen Bahn kommt dann zum Einsatz, wenn es im Gleisbereich zu einem Notfall kommt. Für alle anderen Einsatzkräfte ist er der Hauptansprechpartner für die Belange rund um das Schienennetz sowie der Rettungsmaßnahmen.

 

3. Zugunglück

 

Im letzten Übungsszenario konnte die Rettung von Personen aus einem verunglückten Zug beübt werden. Als Zugdummy diente hier ein baufälliger Bauwagen. Die Türen waren verschlossen und es mussten Zugänge in den “Waggon” geschaffen werden. Mittels Motortrennschleifer und hydraulischen Rettungssatz (Schere und Spreizer) schafften sich die Einsatzkräfte Zugänge nach in den Innenraum.

 

Wo genau die Außenwände geöffnet werden konnten, entschieden die Führungskräfte in Rücksprache mit dem Notfallmanager der Deutschen Bahn. So konnten abschließend alle vermissten Personen gefunden und gerettet werden.­­­

 

Bilder: C. Schobert, K. Biegler

 


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