Hochwasser Südbayern

Bei dem größten Inlandseinsatz des Technischen Hilfswerks seit der Jahrhundertflut 2002 war auch der Ortsverband Fürth über einer Woche voll integriert. Zu Spitzenzeiten waren über 2000 Kräfte des Technischen Hilfswerks im Einsatz.

Einsatzschwerpunkte waren der Großraum Garmisch-Partenkirchen, die Städte und Landkreise Freising und Landshut, Berchtesgadener Land, Chiemgau, Traunstein, Wassertrüdingen, Miesbach, Kempten, Augsburg, Weilheim und Bad Tölz, Eschenlohe sowie Sonthofen. Insgesamt wurde in elf bayerischen Landkreisen Katastrophenalarm ausgelöst. Mehr als 1.5 Millionen Sandsäcke wurden verbaut.

Die verschiedenen Module vom OV-Fürth waren hauptsächlich im Großraum Freising/ Moosburg im Einsatz. Im Umkreis gab es zahlreiche brisante Einsatzstellen. Deswegen waren in diesem Bereich auch über 31 Ortsverbände eingebunden. An den Sandsackfüllstellen wurden tausende Sandsäcke gefüllt und an die aufgeweichten Dämme transportiert.
Mehrere Fachgruppen Wasserschaden- Pumpen wurden in Freising auf Bereitschaft gehalten für einen evtl. Dammbruch in Hallbergmoos. Die Wassermassen hätten in diesem Bereich den Flughafen München bedroht und Teile der tiefergelegenen Flughafengebäude überschwemmt. Weitere Pumpengruppen wurden in Freising und Umgebung eingesetzt.
Vor der Wehranlage Uppenborn, in der Nähe von Moosburg mußte ein mehrere 100qm großer Teppich aus verkeilten Treibholz durch das THW gesprengt werden. Dazu wurden die Sprengberechtigten des OV-Augsburg mit dem Polizeihubschrauber „Edelweiß 8“ eingeflogen. Mit im Gepäck hatten sie über 100kg Sprengstoff sowie das Zubehör. Ergebnis der Sprengarbeiten war ein Senkung des Wasserpegels um ca. 10cm in der Stunde.

Bundesinnenminister Otto Schily reiste ebenfalls in die Katastrophenregionen in Eschenlohe, Garmisch-Partenkirchen und Mühldorf und sprach mit seinen Einsatzkräften des Technischen Hilfswerks, der Bundespolizei und anderen Organisationen. Bundesinnenminister Schily hierzu: „Das aktuelle Hochwasser bestätigt, dass nur eine gemeinsame Krisenbewältigung von Bund und Ländern angesichts großflächiger Gefahren- und Schadenslagen Erfolg haben kann. Der Einsatz des THW im Katastrophengebiet bestätigt erneut, wie wichtig es ist, dass der Bund den Ländern mit dem THW ein leistungsfähiges operatives Instrument der Bundeskatastrophenhilfe zur Verfügung stellen kann.“Vier Module des THW OV-Fürth in Südbayern im Einsatz: 9 Helfer waren mehrere Tage im Raum Freising mit dem befüllen sowie Verbau von Sandsäcken beschäftigt. Gemeinsam mit weiteren Helfern des THW, Feuerwehr sowie der Bundeswehr wurden hier mehrere zehntausend Sandsäcke gefüllt und in der Region Freising sowie Moosburg verbaut. Die Führungskräfte des OV-Fürth wurden auch für die Koordinierung an der Sandsackfüllstation eingesetzt.

Weitere vier Helfer wurden damit beauftragt mit dem Lichtmast, zwei Powermoon und zahlreichen Flutlichtstrahlern im Bereich Gaden (LKr Erding) einen aufgeweichten Dammbereich der Isar auszuleuchten. Hier waren die zahlreichen Helfer tagelang damit beschäftigt, den Damm mit Sandsäcken sowie Schotter zu verstärken um einen drohenden Dammbruch zu verhindern. Zusätzlich wurde noch mit der NEA 100kVA die Stromversorgung sichergestellt.

Ein weiterer Helfer wurde damit beauftragt mit dem Sattelzug des THW Landesverbandes Bayern Logistikfahrten in ganz Südbayern durchzuführen. Hier wurden mehrere zehntausend, zum Teil leere aber auch gefüllte Sandsäcke, zu den brisanten Einsatzstellen sowie den Aufnahmestellen der Hubschrauber transportiert.

Die Fachgruppe Infrastruktur war mit weiteren 12 Helfern in Freising eingesetzt. Aufgrund der Fachkenntnisse sowie der unfangreichen Pumpenausstattung bekamen die Fürther Helfer einen eigenen Einsatzabschnitt und bildeten die UEAL „Heros Fürth“. Die Helfer waren in diesem Einsatzabschnitt mit Pumparbeiten in den Kellern sowie im Außenbereich und mit der Ölbekämpfung beschäftigt. Mehrere Öltanks sind hier aufgrund des Hochwassers umgekippt und zum Teil ausgelaufen. Des weiteren übernehmen sie die Stromversorgung für diesen Bereich. Unterstützt werden sie dabei von der THW Ortsverbänden Schweinfurt, Bamberg, Bad Kissingen sowie Freising.

[lw]


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