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On the Road Again – Vom Alpenvorland über Mittelfranken bis nach Schwaben auf zwei Rädern, die Entdeckungsreise durch Bayern geht weiter

Ehrenamtliche THW-Helfer begleiten bereits seit 21 Jahren die BR-Radltour quer durch den Freistaat, diesmal von Rosenheim bis nach Schwabmünchen über eine Woche lang und bewegten dabei mehr als 400 Tonnen Gepäck sowie 20.000 Matratzen. Mit drei Besenwagen wurden erschöpfte Radfahrer mit ihren Rädern aufgenommen und transportiert.

30.07. - 08.08.2010 | Vom Alpenvorland bis nach Schwaben führte der Streckenverlauf der 21. BR-Radltour bei der wieder 1.200 Radler quer durch den Freistaat radelten. Rosenheim, Mühldorf, Landshut, Dietfurt, Altdorf, Treuchtlingen, Aichach, und Schwabmünchen hießen die Etappenorte bei der BR-Radltour 2010. Die Teilnehmer reisten am Freitag mit den Sonderzügen an, viele in Autos oder mit Wohnmobilen. Alle hatten ein Ziel - alte Bekanntschaften zu treffen und neue zu knüpfen. Und natürlich auch, um in den nächsten 8 Tagen beim größten Sommerereignis in Bayern, gute 650 Kilometer zu radeln und bei den täglichen Open-Air-Parties zu feiern.


Über 200 Organisatoren, Medienvertreter sowie Teilnehmer buchen bereits Monate vor der Tour Zimmer in Hotels und Gasthöfen der Zielstädte. Da kann es schon mal knapp werden mit den Zimmern. Das THW-Team ist davon jedoch nicht betroffen denn sie schlafen meistens in THW-Ortsverbänden oder in der Nähe der Übernachtungshallen aber auch in Gasthöfen und Hotels. Für die Unterbringung sind extra Quartiermacher zuständig die im Vorfeld alles organisieren und vorbereiten. Der Tag der „Matratzler“ und „Gepäckler“ beginnt täglich schon um 5 Uhr. Da ist es zwingend erforderlich eine separates Quartier mit eigenen Sanitäreinrichtungen zu haben damit keiner der THW-Logistiker lange warten muss.

Mit sechs Hängerzügen und einem Sattelzug werden täglich knappe 24 Tonnen Gepäck und 1250 Matratzen von einer Etappe zur nächsten transportiert. Vom Überseekoffer bis zu Radtasche ist alles dabei und der Rekord bei einem Gepäckstück wurde mit 45kg gewogen. Fairerweise muss man noch ergänzen das die Tasche von keiner Frau war. Die Gepäckstücke müssen von den Radlern bis 8.30 Uhr beim THW abgegeben werden. Unter den Fahrzeugplanen kann sich dies zu einer schweißtreibenden Arbeit entwickeln. Nach dem Frühstücken geht es dann weiter in die nächste Stadt. Dort werden die THW-Logistiker schon gegen Mittag von örtlichen Kräften erwartetet und beim abladen und verteilen unterstützt. Die Matratzen werden in Vierergruppen in den Übernachtungshallen ausgelegt und das Gepäck unter Dach verteilt. Am Ende der Tour haben die 8 „Gepäckler“ über 400 Tonnen auf- und abgeladen sowie weitere 6 „Matratzler“ über 20.000 Matratzen bewegt. Diese werden von den Quartiermachern unterstützt.

Nach der Gymnastik startet die Tour täglich um 9 Uhr. Hinter dem Pulk schließen der Rettungsdienst, das THW mit drei "Besenfahrzeugen und ein Reisebus den Radlerwurm ab, der sich auf hügeligen Streckenteilen mehrere Kilometer auseinander zieht. Erschöpfte oder verunglückte Radfahrer werden von den Helfern der Besenfahrzeuge aufgenommen und die Räder auf der Ladefläche verstaut. Ein Reparaturdienst des ADFC steht mittags und abends bereit. Die "THW-Besler", wie sie genannt werden, vereinbaren mit dem Busfahrer Übernahmepunkte an denen die vom THW aufgenommenen Tour-Teilnehmer in den Reisebus umsteigen können. 15 Polizisten mit Motorrädern umkreisen den Pulk wie Schäferhunde die Herde, sperren und sichern die Strecke. Ein minutiöser Fahrplan wird meist eingehalten, gerade an neuralgischen Verkehrsknoten. Meistens aber bewegt sich die BR-Radltour auf landschaftlich schön gelegenen und wenig befahrenen Nebenstraßen.

Abendveranstaltungen mit bekannten Bands, Kabarett und Bayern-3-Disco machen die Radltour zu einem mobilen Volksfest. Auch Nichtradler kommen auf ihre Kosten, 2010 standen Stars wie Asia, Foreigner, Uriah Heep, Peter Cornelius, Christina Stürmer und Boss Hoss auf der Bühne.

Seit 21 Jahren übernimmt das bayerische THW als wichtigster Partner des BR die Gepäck- und Matratzenlogistik und kümmert sich mit drei Besenfahrzeugen am Ende der Radlerkolonne um die erschöpften Sportler. Nicht nur viele Radler rechnen fest mit den fleißigen THW-Helferinnen und Helfer an der Radltour und freuen sich jedes Jahr aufs Neue die bekannten und manchmal auch neuen Gesichter zu treffen. Für das Technische Hilfswerk ist die jährliche Radltour quer durch den Freistaat eine zusätzliche Möglichkeit sich medienwirksam in Szene zu setzen und der Öffentlichkeit (blaue) Farbe zu zeigen. Öffentlichkeitsarbeit in seiner einfachsten Art.

[Levent Weber]


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