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Von Oberbayern bis ins Herz der Oberpfalz – eine Entdeckungsreise auf zwei Rädern

Ehrenamtliche THW-Helfer begleiten die 19. BR-Radltour von Bad Aibling bis nach Nabburg eine Woche lang und bewegten dabei über 400 Tonnen Gepäck sowie 20.000 Matratzen. Mit drei Besenwagen wurden erschöpfte oder verunglückte Radfahrer mit ihren Rädern aufgenommen und transportiert.

01.08. - 09.08.2008 | Von Klein-Venedig bis ins Herz der Oberpfalz führte der Streckenverlauf der 19. BR-Radltour bei der wieder 1.200 Radler, diesmal von Bad Aibling quer durch den Freistaat über Waldkraiburg, Freising, Bad Gögging, Beilngries und Hersbruck bis nach Nabburg fuhren. Zahlreiche Teilnehmer reisten mit Sonderzügen an, viele in Autos oder mit Wohnmobilen. Alle hatten ein Ziel - alte Bekanntschaften zu treffen und neue zu knüpfen. Und natürlich auch, um in den nächsten 6 Tagen beim größten Sommerereignis in Bayern, gute 500 Kilometer Hügel und Ebenen zu radeln und bei den täglichen Open-Air-Parties zu feiern.

Etliche Teilnehmer sowie über 200 Organisatoren und Medienvertreter buchen Monate vor der Tour Zimmer in Hotels und Gasthöfen der Zielstädte. Da kann es schon mal knapp werden mit den Zimmern. Das THW-Team ist davon jedoch nicht betroffen. 24 Helfer schlafen meistens in THW-Ortsverbänden oder in der Nähe der Übernachtungshallen aber auch in Gasthöfen und Hotels. Für die Unterbringung sind extra Quartiermacher zuständig die im Vorfeld alles organisieren und vorbereiten. Der Tag der „Matratzler“ und „Gepäckler“ beginnt täglich schon um 5 Uhr. Da ist es zwingend erforderlich eine separates Quartier mit eigenen Sanitäreinrichtungen zu haben damit keiner der THW-Logistiker lange warten muss.

Mit sechs Hängerzügen und einem Sattelzug werden täglich knappe 24 Tonnen Gepäck und 1250 Matratzen von einer Etappe zur nächsten transportiert. Vom Überseekoffer bis zu Radtasche ist alles dabei und der Rekord in 2008 bei einem Gepäckstück wurde mit 40kg gewogen. Fairerweise muss man noch ergänzen das die Tasche von keiner Frau war. Die Gepäckstücke müssen von den Radlern bis  8.30 Uhr beim THW abgegeben werden.. Unter den Fahrzeugplanen kann sich dies zu einer schweißtreibenden Arbeit entwickeln. Also anschließend Duschen und zum Frühstücken, dann weiter in die nächste Stadt. Dort werden die THW-Helfer schon gegen Mittag von örtlichen Kräften, oftmals auch THW-Helfer, erwartetet und beim abladen und verteilen unterstützt. Die Matratzen werden in Vierergruppen in den Übernachtungshallen ausgelegt und das Gepäck unter Dach verteilt. Am Ende der Tour haben die 8 „Gepäckler“ über 400 Tonnen auf- und abgeladen sowie weitere 6 „Matratzler“ über 19.000 Matratzen bewegt. Diese werden von den Quartiermachern unterstützt.

Nach der Gymnastik startet die Tour täglich um 9 Uhr. Hinter dem Pulk schließen der Arbeiter Samariter Bund (ASB) mit Notarzt, das THW mit drei "Besenfahrzeugen", jeweils mit zwei THW´ler besetzt und ein Reisebus den Radlerwurm ab, der sich auf hügeligen Streckenteilen mehrere Kilometer auseinander zieht. Erschöpfte oder verunglückte Radfahrer werden von den Helfern der Besenfahrzeuge aufgenommen und die Räder auf der Ladefläche verstaut. Ein Reparaturdienst des ADFC steht mittags und abends bereit. Die "THW-Besler", wie sie genannt werden, vereinbaren mit dem Busfahrer Übernahmepunkte an denen die vom THW aufgenommenen Tour-Teilnehmer in den Reisebus umsteigen können. 15 Polizisten mit Motorrädern umkreisen den Pulk wie Schäferhunde die Herde, sperren und sichern die Strecke. Ein minutiöser Fahrplan wird meist eingehalten, gerade an neuralgischen Verkehrsknoten. Meistens aber bewegt sich die BR-Radltour auf landschaftlich schön gelegenen und wenig befahrenen Nebenstraßen.

Abendveranstaltungen mit bekannten Bands, Kabarett und Bayern-3-Disco machen die Radltour zu einem mobilen Volksfest. Auch Nichtradler kommen auf ihre Kosten, denn in den Etappenorten steigt am Abend die Radltourparty mit Stars wie Ich & Ich, Claudia Koreck, Slade, Level 42, 10cc und Barclay James Harvest.

[lw / Bilder: Weber, Stefan Huber]


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