Der in der Nacht zu Donnerstag in Feuer geratene Wertstoffhof in Rothenburg sorgte für einen Großeinsatz des THW. Neben den bereits eingesetzten Fachgruppen Räumen, mussten bis Samstag immer wieder neue THW-Einheiten zur weiteren Unterstützung alarmiert werden.
Den Überblick behielt hierbei der Ortsverband Rothenburg. Die örtlich zuständigen THW-Einsatzkräfte richteten eine Führungsstelle ein und koordinierten federführend den Einsatz für das THW. Holger Kraus übernahm hierbei als Zugführer die THW-Einsatzleitung. Den Rothenburger HelferInnen wurde die ganze Palette des THW-Einsatzspektrums abverlangt. So unterstützten sie das BRK bei dem Aufbau der Infrastruktur für die Verpflegungsstelle, stellten die Stromversorgung vor Ort sicher und leuchteten die Einsatzstelle in den Nachtstunden aus.
Aufgrund der großen Schadenslage alarmierte der Ortsverband Rothenburg bis zum Samstag sechs weitere Ortsverbände aus drei verschiedenen Regionalbereichen nach.
Die Fachgruppen Räumen der Ortsverbände Ansbach, Fürth und Nürnberg fuhren mit schwerem Gerät nahezu ohne Unterbrechung seit den frühen Stunden am Donnerstagmorgen im Einsatz durch. Indem sie unermüdlich Tonnen von Glutnestern auseinander zogen, sorgten sie dafür, dass der Brand überhaupt erst vollständig gelöscht werden konnte.
Aus Kelheim rückten die Spezialisten im Bereich Ölschadensbekämpfung an. Um eine Umweltkatastrophe zu vermeiden, pumpten sie das kontaminierte Löschwasser aus der Kanalisation. In einem separaten Becken filterten sie hierbei die giftigen Feststoffe aus dem Wasser, bis ein Wasserwirtschaftsunternehmen es zur weiteren Aufbereitung abholte. Der Ortsverband Dinkelsbühl stellte für die Kameraden aus dem Regionalbereich Straubing ihre Schmutzwasserpumpen schnell und unkompliziert zur Verfügung.
Der Feiertag des 1. Mai stand für die THW-Einsatzkräfte wahrhaftig unter dem Motto „Tag der Arbeit”. Die Fachgruppen Notversorgung und Notinstandsetzung aus den Ortsverbänden Ansbach und Rothenburg stockten ihr Material und ihre HelferInnen noch einmal auf. Denn es galt zu verhindern, dass weiteres kontaminiertes Löschwasser auf die Straße in die Kanalisation läuft. Der THW Einsatzleiter entschied daher, einen Sandsackwall über eine Länge von 130 Metern zu errichten. Nahezu 20.000 Sandsäcke galt es zu füllen, an die entsprechende Einsatzstelle zu transportieren und anschließend fachgerecht zu verbauen. Zur Unterstützung wurde hierfür der Ortsverband Donauwörth mit einer Sandsackfüllmaschine alarmiert. Hand in Hand mit der Feuerwehr sorgten die THW-Einsatzkräfte in kürzester Zeit für einen reibungslosen Sandsackverbau. Die Fachgruppen Räumen konnten mit ihren Radladern noch einmal wertvolle Transportarbeit leisten, indem sie im Akkord die gefüllten Sandsäcke zum Wall fuhren.
Als Einsatzorganisation des Bundes hat das THW bei diesem Einsatz einmal mehr bewiesen, wie breit aufgestellt und schnell die überörtlichen Einsatzkräfte helfen können. Nach einem 3-tägigen Tag- und Nacht-Einsatz konnten alle THWler am Sonntag die Einsatzstelle erfolgreich abschließen.
Bilder: Annelie Schiller, Michael Götz